Jetzt wo der Sommer sich verabschiedet hat und wir uns alle so langsam an die kalten Tage gewöhnt haben, ist es umso schöner schon von den nächsten Sommerurlauben zu träumen. Deshalb ein sommerlicher Beitrag zu meinem vergangen Südfrankreich-Trip. Jedes Jahr besuche ich meine Verwandtschaft an der Côte d’Azur und genieße nicht nur das Wetter, das Meer und den Strand, sondern vor allem auch das Essen. Die leckeren Gerichte die ich immer schon Wochen vor der Abreise mit Vorfreude erwarte, sind aus den wunderbaren Produkten der Region. Wo man diese findet? Auf dem guten kleinen Markt – au bon petit Marché!

Genuss ist in der französischen Mentalität verankert und simple Tradition. Das macht die Franzosen zu kritischen kleinen Figuren hinsichtlich ihrer Nahrung. Man redet gerne über das Essen, dass man gerade kaut. Woher das Öl stammt indem es angebraten wurde, das Filetsteak nun wirklich nicht à point (auf den Punkt – medium, rosa) angebraten ist oder es einfach deliziös, trés bon, parfait oder oafoch guad is. Das Gesprächsthema rund ums Essen benötigt also Zutaten über die sich etwas erzählen lässt und diese gibt es nur frisch auf dem Markt! Die Côte d’Azur bietet auf ihren kleinen Märkten jede Menge regionale Produkte an und das lässt sich auf dem Teller einfach schmecken.

Die Marktkultur in Frankreich ist bis heute immer noch sehr beliebt und das nicht ohne Grund. Die Verkäufer, die halb in ihren Gemüse- und Obstständen vergraben sind, lassen ihre Klientele großzügig von ihrer Ware kosten. Früchte werden frisch aufgeschnitten und an die vorbeimarschierenden Marktbesucher verteilt – diese essen, schnuppern und tasten was das Zeug hält. Genau so mache ich es auch, wenn ich mich auf wildem Marktgebiet in Staint Tropez befinde und es macht einfach irrsinnig Spaß! Es geht ordentlich bunt und lebendig zu und gehandelt wird hier mit Produkten aus der provenzalischen Region. Diese sind qualitativer als im Supermarkt und deshalb ist der etwas teurere Preis auch durchaus gerechtfertigt.

In der Provence gibt es viele Nahrungsmittel die italienisch angehaucht sind, besonders im kleinen Menton, dem ersten französischen Ort direkt an der italienischen Grenze. Bekannt ist er für seine besonders intensiv schmeckenden Zitronen, doch wie auf den meisten Märkten der Provence gibt es neben diesen von Fisch, Fleisch, Gemüse, Gewürzen und frisch zubereiteten Leckereien alles zu finden.

Am liebsten kaufe ich Obst und Gemüse am Markt, da ich Wert darauf lege, dass es saisonal und regional ist. Zudem sind die Lebensmittel meist ohne viel Umwege direkt vom Produzenten und man erspart sich einiges an Verpackungsmüll. Man kann sich über seine Ware informieren und probiert neue Sachen aus. Es lohnt sich also wirklich auf Märkten Zeit zu verbringen, jedoch sollte man sie früh am Morgen genießen, da sie sich gegen Mittag ordentlich mit Touristen, Spätaufstehern oder spätaufstehenden Touristen füllen!